Mein Kopf rast. Und es ist dunkel. Dunkel im Herzen – dort wo es eigentlich für mich schlägt. Schlägt es nun schneller und heller und ängstlicher. Es schlägt nicht mehr für mich. Ich bekomme keine Energie mehr. Schlägt es für mich. Doch spüre ich es nicht.
Ich habe Angst vor Menschenmassen. Ich spreche nicht darüber. Ich habe Angst vor den wenigen. Den nahestehenden. Selbst Angst vor mir selbst.
Mein Kopf sagt, ich solle mir nichts einreden. Spreche ich darüber wird es real und wird stärker und fester. Aber es ist doch schon real. Ich spreche nicht darüber.
Morgens dauert es lange um der Schwere der Nacht zu entkommen. Abends ummantelt mich ein Gefühl wie Steine auf meiner Seele. So schwer. So voll.
Ich zünde Kerzen an. Ich halte mich warm. Ich bin müde. So müde.
Menschen geht es schlechter als mir. Allen geht es schlechter. Menschen vergleichen zu gerne. Und ich tu es auch.
Doch nun lasse ich mich nicht zu. Lasse ehrliche Worte über mich nicht zu. Denn anderen geht es schlechter. Und ich habe es doch so gut. Was soll das eigentlich. Sei doch still. Mach dich nicht breit. Nimmt keine Energie. Lass sie in Ruhe. Sei bitte still.
Und ich bin still. Und in mir weine ich. Ich zittere. So sehr und ich weiß nicht wohin. Ich weiß nicht wann es wieder aufhört.
Es ist so dunkel. So schwer.
Und ich werde weiter gehen. Natürlich werde ich weiter gehen. Und ich werde lachen. Naturlich werde ich das.
Und meine Schläfen pulsieren vor lauter Gedanken. Kann nicht klar denken vor lauter Gedanken. Sie rennen und fließen und rasen auf mich ein.
Morgens wenn ich aufstehe. Und Abends in den Stunden allein.
Sehne ich mich nach Menschen – darf ich nicht sein. Sei nicht zu viel. Sei nicht anstrengend. Sei still. Sei bitte still. Du bist nicht bedeutend. Was du sagst ist nicht bedeutend. Und ich lüge mich an. Warum lüge ich mich an.
Also gehe ich wieder auf die Matte. Zünde wieder Lichter an. Lasse Rauch durch die Wohnung schwaden und trinke Kräuter aus grünen Kannen. Und ich halte mich warm. Und ich halte mich fest. Und ich lasse nicht los. Lass mich nicht fallen. Ich halte mich fest.
Ich atme ein.
Und atme aus.
Und stehe auf.